Komplementäre Therapie

Chirotherapie

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"Die Hände sind es, die das Glück schaffen und den Kummer vertreiben."

Sprichwort aus Russland

Chirotherapie oder Manuelle Medizin ist eine medizinische Schule, die sich mit der Wiederherstellung der Beweglichkeit von Gelenken befasst, die in Form und Zusammensetzung intakt sind (also keine Destruktionen haben), deren Funktion (im Wesentlichen eine schmerzfreie Beweglichkeit) jedoch gestört ist. Eingeschränkte Gelenkfunktionen können auf ein gestörtes Gelenkspiel, vorgegeben durch Kapselbandapparat, die Gelenkkörper/-flächen und neuro-muskuläre Störungen zurück geführt werden und sind somit mit entsprechenden Behandlungstechniken zu beheben oder zumindest zu verbessern.

Grundsätzlich hat man in der Manualmedizin die Möglichkeit, diese hypomobilen (eingeschränkt beweglichen) Gelenke zu ertasten und zu behandeln.

Der Begriff Chirotherapie beschreibt zugleich eine Zusatzbezeichnung, die an Ärzte von den Ärztekammern vergeben wird, die über ihre schulmedizinische Ausbildung hinaus eine Ausbildung in Chirotherapie abgeleistet haben. Nur Ärzte, die entsprechende Nachweise erbracht haben, dürfen auf Ihrem Praxisschild und in ihrem Briefkopf das Wort „Chirotherapie“ führen. Dr. Werner Bader hat in seiner Tätigkeit in der orthopädischen Schmerzklinik Isny/Neutrauchburg die schon zuvor erlernte Methode weiter verfeinern können und hat selber Kurse für Kollegen bei der Deutschen Gesellschaft für manuelle Therapie gegeben. (https://www.manuelle-mwe.de/).

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Der Chirotherapeut arbeitet in der Regel mit repetitiven und sehr sanften Methoden besonders bei den Funktionsstörungen und Blockierungen der Halswirbelsäule (Mobilisierungstechniken, Muskelenergietechniken). Impulstechniken (sogenannte Manipulation) kommen infrage, wenn trotz intensiver Mobilisierung der Erfolg ausbleibt. Bei der Manipulation wird mit kleiner Kraft ein kurzer Impuls in die freie Richtung das Gelenkspiel wiederherstellt. Insbesondere im Bereich der Halswirbelsäule wird in der modernen Therapie mehr die sanfte Behandlung mit Mobilisierungs- und Dehnungstechniken („Handglisson“) als die Impulstherapie eingesetzt.

Die Manipulation erfordert große Vorsicht und den Ausschluss von Kontraindikationen (keine freie Richtung, strukturelle Verletzungen, Gefäßschäden, Nervenkompression) und ist an der Wirbelsäule Ärzten vorbehalten, Mobilisierungstechniken können an Krankengymnasten mit Verordnung von manueller Therapie delegiert werden.

Behandlungsspektrum Chirotherapie

Vor der Behandlung kommt die Chirodiagnostik, hierbei werden sowohl im Bereich der Wirbelsäule als auch der Extremitätengelenke die Beweglichkeit der einzelnen Bewegungssegmente getestet, inklusive die Beschaffenheit, den Tonus und die Reaktion der zum Gelenk gehörigen Muskulatur in Abhängigkeit der durchgeführten Bewegungen.)

Aus diesen Befunden leitet sich die Therapie und das Behandlungsspektrum Chirotherapie ab: Aufhebung der Blockierung(en) der Wirbelsäule und Gelenke, Verbesserung des Gelenkspiels, Detonisierung der Muskulatur, Aufheben von „Verkürzungen“ und muskulären Dysbalancen,, somit Aufhebung von Bewegungseinschränkungen und Schmerzreduktion.

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Unter Wirbelblockade (Wirbelblockierung) versteht man eine reversibel gestörte Gelenkfunktion im Sinne einer eingeschränkten Beweglichkeit eines Bewegungssegmentes der Wirbelsäule. Jeder Wirbel ist an der Ober- und Unterseite über zwei Gelenkfortsätze (Facettengelenke) mit benachbarten Wirbeln verbunden. Eines (oder mehrere) dieser Wirbelgelenke kann sich etwa bei einer falschen Bewegung „verhaken“. Durch den ausgelösten Schmerzreiz verspannt sich die ansetzende Muskulatur reflexartig. Die Verhakung des betroffenen Gelenks wird dadurch fixiert und Bewegungen in bestimmte Richtungen nur eingeschränkt (oder gar nicht) und unter Schmerzen möglich.

Die Ursachen der „Blockierungen“ sind vielfältig: Muskuläre Verspannungen, stereotype Belastungen und Körperhaltungen, stressorische Einflüsse, muskuläre Dysbalancen, Fehlbelastungen; konstitutionelle Faktoren (Hypermobilität, Fehlstatik); Reflexgeschehen bei Erkrankungen innerer Organe.

Eine Wirbelblockade kann in verschiedenen Abschnitten der Wirbelsäule vorkommen. An der Halswirbelsäule (HWS-Blockade), Brustwirbelsäule (BWS-Blockade) oder Lendenwirbelsäule (LWS-Blockade). Ein besonderer Fall ist die Blockierung des Sakroilealgelenks (Kreuzbein-Darmbein-Gelenk, SIG) im Bereich des Beckens, wo die Wirbelsäule „verankert“ ist. Dieses Gelenk zeigt eine Bewegung in der Spielbeinphase und ist fest in der Standbeinphase, was einem verdeutlicht, dass hier eine „Neigung“ zu Funktionsstörungen bzw. Blockierungen besteht.

Chirotherapie des Kreuzbein-Darmbeingelenkes bei einer Blockierung rechtsseitig:

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Sehr häufig sind Blockierungen im Bereich der Wirbelsäule und des Beckens sowie der Kopfgelenke (Gelenkanteile zwischen Schädelknochen und Halswirbelsäule). Die Patienten berichten von Bewegungseinschränkungen und einem stark beeinträchtigenden Spannungsgefühl im betroffenen Wirbelsäulenabschnitt. Es treten auch ausstrahlende Schmerzen (pseudoradikuläre Ausstrahlung) auf, selbst vegetative Funktionsstörungen (abdominale Beschwerden, Herzrhythmusstörungen, Kältegefühl,, …), im Bereich des Brustkorbes Enge Gefühl und Atemnot. Der Chirotherapeut findet durch abtasten und Funktionsprüfungen das erkrankte Bewegungssegment der Wirbelsäule heraus und behandelt es anschließend. Oft sind eine deutliche Besserung oder gar das Verschwinden der Beschwerden in kürzester Zeit feststellbar.

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Im Bereich der Extremitäten kommen Blockierungen vor wie der Hand- oder Fußwurzelknochen, Störungen des Bewegungsspieles des Radiusköpfchen oder des Daumensattelgelenks, hier helfen oft wenige Techniken rasch. Bei Kapselschrumpfungen eines Gelenkes mit Bewegungseinschränkung typischerweise nach dem „Kapselmuster“ (für ein Gelenk typisch unterschiedlich ausgeprägte Einschränkung in die unterschiedlichen Richtungen; z.B. Hüfte bei Kapselprozess zuerst und am stärksten Innenrotation eingeschränkt, Schulter Außenrotation…) erfolgen Mobilisierungstechniken zur Wiederherstellung des Gelenkspiels und damit der Gelenkfunktion. Im Bereich der Schulter ist es wichtig das Schulterblatt am Rücken zu mobilisieren, dessen gute Gleitfähigkeit für eine harmonische Schulterbeweglichkeit ebenso wichtig ist wie die Mobilisierung der eigentlichen Schultergelenkskapsel und die Behandlung von Begleitblockierungen der angrenzenden Wirbelsäule (z.B. häufig Blockierung 5. Halswirbelsäulensegment bei Schulterbeschwerden).

Die Chirotherapie erfolgt oft in Kombination mit anderen Maßnahmen wie Akupunktur insbesondere der muskulären Triggerpunkte wie man sie häufig im Bereich der Schulterblätter vorfindet.

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Weitere zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten sind die Neuraltherapie oder bei Instabilitäten mit rezidivierenden Blockierungen erfolgt zur Bänderstabilisierung die Proliferationstherapie.

Immer sind Muskelinsuffizienzen und Ungleichgewichte mit in den Behandlungsplan einzubeziehen und neben gymnastischen Eigenübungen inklusive Coretraining ist auch ein gerätegestütztes Training unter Fachanleitung sinnvoll. Auch die sogenannte Faszientherapie mit Black roll und Black ball, sowie adäquates Stretching und Yoga haben hier einen bedeutenden Stellenwert.

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