Medizinisches Spektrum

Anti-Aging-Medizin

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"Die Lebensspanne ist dieselbe,
ob man sie lachend oder weinend verbringt."

Konfuzius

Anti-Aging - Forever young?

Der Begriff „Anti-Aging“ ist etwas unglücklich, denn gemeint ist nicht „nicht zu altern“ sondern möglichst gesund und fit alt zu werden, um die letzten Jahre seines Lebens noch eine adäquate Lebensqualität genießen zu können. Der Alterungsprozess bedeutet zunächst eine Abnahme von funktionellen Kapazitäten und die Wahrscheinlichkeit von Erkrankungen nimmt zu. Zum einen also ein physiologischer (normaler) Prozess mit der Folge sukzessiver Leistungseinbußen zum anderen aber auch organische Veränderungen und Erkrankungen mit entsprechenden Handicaps. Die Relation Handicaps zu Copingmechanismen (Bewältigungsstrategien in körperlicher, psychischer und sozialer Hinsicht) entscheiden über die wahrgenommene Lebensqualität.

Weiterführende Themen

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Was ist „altern“

Die Ursachen des Alterungsprozesses sind genetische Faktoren, weil bei jeder Zellteilung die Tendenz besteht, dass sich Fehler im genetischen Code einschleichen. Auch die Kürzung der sogenannten Telomere spielt hierbei eine Rolle. Die Telomere sind die Endkappen unserer Chromosomen und schützen diese bestmöglich vor Schäden aller Art (z. B. infolge von oxidativem Stress, freien Radikalen u. a.). Bei jeder Zellteilung werden unsere Telomere naturgemäss kürzer – und wir altern. Sind die Telomere aufgebraucht, kann sich die Zelle nicht mehr teilen und stirbt ab. Im Schnitt teilen sich Zellen ca. 50 bis 70 Mal, bevor sie absterben.

Degenerative Veränderungen („Verschleiß„) geht auf die Schädigung durch so genannte freie Radikale („Oxidation“) und auf die „Verzuckerung“ (Glykosilierung) von Zellbestandteilen zurück. Ferner spielen hormonelle Veränderungen im Laufe des Lebens eine Rolle und die Veränderung von Stoffwechselprozessen.

Ziel von Anti-Aging

"Jeder möchte lange leben,
aber keiner will alt werden."

Jonathan Swift

Die Anit-Aging-Medizin ist eine Präventionsmedizin, es geht um die Früherkennung von gesundheitsgefährdenden Risiken und Fehlentwicklungen, welche zu manifesten Erkrankungen, Verlust von Leistungsfähigkeiten und Lebensqualität führen. Diese Prozesse verkürzen unter Umständen nicht nur die Lebensdauer an sich, sondern verschlechtern die Lebensqualität der verbleibenden Lebensspanne. Folgende Erkrankungen sorgen mit zunehmendem Alter für die Einbuße von Lebensqualität und Lebensdauer: Herz-Kreis-Lauf-Erkrankungen und Schlaganfall auf der Basis von Arteriosklerose, Verschleiß und Strukturverlust von Gelenken und Knochen (Arthrose, Osteoporose), Funktions- und Substanzverlust von Organen (Kraft- und Muskulaturabbau, Herzschwäche, ….)körperliche und geistige Abbauprozesse, Krebserkrankungen, Schädigung durch Immobilität, Genussgifte, übermäßige und falsche Ernährung, Stressoren und Bewegungsmangel. Chronische Erkrankungen entwickeln sich über längere Zeiträume und lassen sich bei rechtzeitiger Intervention beeinflussen, ggf. sogar verhindern! Ziel ist daher der Erhalt und gegebenenfalls auch die Wiederherstellung einer optimalen, körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit und dem Patienten dementsprechende Motivation und Kenntnisse zu vermitteln dies zu erreichen. Auch hier gilt „Vorbeugung ist besser als Heilung“

Anti-Aging Diagnostik

"Nicht das Alter ist das Problem,
sondern unsere Einstellung dazu."

Marcus Tullius Cicero, römischer Stratege

Zu einer Anti-Aging-Beratung gehört eine genaue Diagnostik mit entsprechenden Fragen (Anamnese) zum Lebensstil (Ernährung, körperliche Aktivität, Sport, Genussmittel, Stress, psychosoziale Situation), ausführliche Familienanamnese (im Blick auf die familiären Risiken) und eine ausführliche Gesundheitsdiagnostik, mit der man die funktionelle Gesundheit unterschiedlicher Organbereiche (Muskulatur, Herz-/Kreislaufsystem, Lungenfunktion, Gehirnfunktion, Gelenke, etc.) sowie das Hormonsystem bestimmen kann. Die Anti-Aging Aspekte finden Berücksichtigung in unserem Präventionsprogramm mit Aufzeigen individueller geeigneter Maßnahmen sein Anti-Aging Ziel zu erreichen.

Anti-Aging Tips

"Die besten Ärzte der Welt sind:
Dr. Ruhe, Dr. Diät und Dr. Fröhlichkeit"

Jonathan Swift

Ernährung

Was: vollwertige, pflanzenbasierte und tierische Fette reduzierte Ernährung, Verzicht auf raffinierte Kohlenhydrate, aber dafür viel Gemüse, Hülsenfrüchte (wie z. B. Kichererbsen, Linsen u. ä.), Samen, Nüsse, Sprossen. Kohlenhydrate eher niedrig halten, daher Obst in Maßen. „Gute“ Fette wie pflanzliche Quellen (Nüsse, Avocado, Kokosfett). Omega-3-Fettsäuren tierisch von Fischen und pflanzlich aus Lein-, Raps-, Walnuss-, Hanföl. Tierische Eiweiße sparsam, weißes Fleisch ist rotem zu bevorzugen. Alkohol in Form von Rotwein (Resveratrol) ggf. gesundheitlicher Nutzen (Männer „Viertele“, Frauen „Achtele“). Gewürze haben entzündungshemmende, entgiftende, krebshemmende, antioxidative Wirkungen(Curcuma, Ingwer, Chilli). Verschiedene Nährstoffe verlangen je nach Situation eine gezielte Supplementation (Vitamin D, Magnesium, Vitamin B12, Zink, Selen….).

Wann: Prinzipiell je länger die Esspausen (zumindest was Zufuhr von Kohlenhydrate betrifft), desto niedriger die Insulinspiegel und um so eher erfolgt die Energiegewinnung über Fettverbrennung. Verschiedene Möglichkeiten der Aktivierung Fettverbrennung, intermittierendes Fasten, Low Carb. Mahlzeiten am Abend können die nächtliche Regeneration stören und hormonelle ungünstige Auswirkungen haben. Alkohol, Blaulicht, intensives körperliches Training und Stress abends verschlechtern nachweislich die Regeneration im Schlaf.

Fastenperioden haben gesundheitsförderliche Effekte wie Aktivierung Entgiftung, Verbesserung Stoffwechsel, Reduktion Entzündung, ggf. Hemmung Alterungsprozess und Krebsentstehung. Es gibt verschiedene Vorgehensweisen, die wir zugeschnitten für die individuelle Situation in unserer Ernährungssprechstunde aufzeigen.

Bewegung

Täglich allgemeines Bewegungsprogramm leicht anstrengend, 30-40 Minuten reichen. Um funktionellen Einschränkungen entgegen zu wirken bieten sich Gymnastik mit Kräftigung, Dehnen, Koordination und rhythmische Übungen an.

Entspannung und Schlaf

Die wesentlichen Regenerationsmechanismen finden im Schlaf statt. Eine adäquate Vorbereitung auf den Schlaf ist sinnvoll (Entspannung, Alltag hinter sich lassen, keine intensiven psychischen, geistigen und körperlichen Belastungen). Gezielte Entspannungsverfahren wie Yoga senken den Sympathikus und Aktivieren den Parasympathikus, den Teil des vegetativen Nervensystems der für Regeneration, Reparation, Heilung und Gesunderhaltung wichtig ist. In diesen Bereich fallen auch „Work-Life-Balance“ und Ausgleich zu den Belastungen. Stressbalance, Optimismus, Gelassenheit, Lebensfreude tragen zu einem gesunden Leben bei und werden im Rahmen der Stressmedizin erläutert.

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