Medizinisches Spektrum

Männermedizin

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"Wenn du die Absicht hast, dich zu erneuern, tu es jeden Tag"

Konfuzius

Rollen(miss)verständnis Mann

Typisch Mann:

Er hat nie Zeit, er ist nicht krank und hat höchstens ein bisschen zu viel Stress. Früherkennung und Arztbesuche hält er für überflüssig , er bringt sein Auto häufiger zur Inspektion als sich selbst.

Etwas klischeehaft lässt sich ein „Mannesbild“ folgendermaßen beschreiben:

Männer funktionieren, sind stark und gesund, verdrängen Krankheit und krankmachende Faktoren, lassen Gefühle und Schwächen nicht zu,  haben kein Vertrauen zum Arzt, schätzen psychische Gesundheit geringer ein als körperliche! Der Körper ist Mittel zum Zweck! Gefühle zeigen gilt nicht („Jungen weinen nicht!“), Männer schalten den Verstand ein.

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Männer ignorieren oder kennen diese Themen nicht: Beziehungsprobleme, Zeichen der Schwäche, sexuelle Probleme.

Männer überschreiten öfter Grenzen und gehen öfter Risiken ein. Sie haben häufiger einen unausgeglichenen  Emotionenhaushalt (z.B. Aggressionsneigung, Gewalt in der Familie) und missachten Körpersignale und -symptome eher. Typisch ist, dass sie weniger bei der Ernährung auf Gesundheitsaspekte achten (Männer essen mehr Fleisch und Fett und weniger Salate – sind ja auch keine „Lämmchen“).

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Sie konkurrieren öfter in unnötiger und selbstschädigender Weise, neigen in Konfliktsituationen eher zu Aggression, Gewalt, Machtmissbrauch  und bringen eine geringere Frustrationstoleranz auf (z.B. reduzierte Geduld), ziehen seltener Möglichkeiten in Betracht, in ausweglosen Situationen zu kapitulieren oder sind öfter zu stolz, in Krisensituationen Hilfe zu suchen und anzunehmen als Frauen.  Ein ausgewogenen Rhythmus zwischen Ruhe und Aktivität wird vernachlässigt, in Entspannungsphasen erfolgt häufig eher ein gesundheitsschädigendes Verhalten (vom Genussmittel bis vielleicht sogar exzessiven Sport).

"Welch Glück sondergleichen ein Mannsbild zu sein"

Johann Wolfgang von Goethe

Weiterführende Informationen

(zum weiterlesen bitte anklicken)
Männerarzt – „Mädchen für alles“
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Typisch Mann (keine Zeit, Verdrängung Körpersignale, Raubbau, Unterbewertung Stress und Psyche, Lebensstil) mit zusätzlichen teilweise altersbedingten physiologischen Veränderungen des Organismus (Aging Male) verlangen einen spezialisierten und vertrauensvollen Ansprechpartner auf Facharztniveau, der die verschiedenen Bereiche abdeckt und verknüpft und vor allem empathisch adäquate Wege aufzeigt.

Männer dürfen nicht länger die Stiefkinder unseres Gesundheitssystems sein.

"Der Mann, der zu beschäftigt ist, sich um seine Gesundheit zu kümmern, ist wie ein Handwerker, der keine Zeit hat seine Werkzeuge zu pflegen"

spanisches Sprichwort

Durch die Fortbildung zum Männerarzt werden die Männerthemen fachübergreifend abgedeckt. Dies ist auch notwendig, denn wenn ein Mann z.B. über eine erektile Dysfunktion klagt liegen häufig Gefäßrisikofaktoren mit Herzinfarktgefahr vor – was eine ganzheitliche Abklärung und Betreuung erfordert.

 

Männer(zum)arzt
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Die Männersprechstunde beschränkt sich nicht nur auf ein Check der Geschlechtsorgane und Prostata (urologischer Check). Weitere Themen sind Sexualität ( insbesondere Libido, Erektionsfähigkeit ), Hormone und Stoffwechsel, Abbau und Prävention psycho-mentaler Belastungen ( Stress; Burnout ) und Lebensstilfaktoren ( Ernährung, Bewegung, Risikofaktoren, Regeneration, Entspannung, Freizeit, „Work-Life-Balance“). Männer können sich an uns wenden zu einem Gesundheits-, Hormon- und Krebsvorsorge-Check. Im weiteren überprüfen wir die sportliche Leistungsfähigkeit und Stoffwechselfunktion. Entsprechend der individuellen Situation erarbeiten wir für Sie ein spezielles Vorsorgeprogramm mit Betreuung in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Stress und Risikofaktorenmanagement.

"Für einen Mann ist es eine Schande alt zu werden, ohne die Schönheit und Stärke zu erfahren, zu der sein Körper in der Lage ist.""

sokrates

 

Männer(zur)vorsorge

Vorsorge ist besser als Nachsorge. Eine Vorsorgeuntersuchung beinhaltet Gesundheitsvorsorge mit internistischem Check von Risikofaktoren insbesondere für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krankheitsgefährdungen oder auch schon möglichst frühzeitige Erfassung von behandelbaren Erkrankungen. Im weiteren eine altersangepasste Krebsvorsorgeuntersuchung. Hierbei auch Check der typisch „männlichen“ Organe und Erfassung der Prostatamerkmale (Ultraschall, Tastbefund, PSA). Hierdurch können Veränderungen im Laufe der Zeit besser beurteilt werden und bei Auffälligkeiten frühzeitig reagiert werden. Weitere Informationen gibt es hier zum Thema "Diagnostik/Vorsorge"

Der Bereich Psyche und Stressbelastung ist ein immer wichtig werdendes Thema. Weitere Informationen gibt es hier zum Thema "Stressmedizin/Stressdiagnostik"

 

Testosteron/Ageing Male

"Männer sind Menschen, bei denen Pubertät und Midlife Crisis ineinander übergehen."

Graf Fito

Schlagworte, wie Klimakterium virile, Andropause oder Hormontief durchgeistern die Presse und bildgebende Medien ohne den Kernpunkt des Problems zu treffen. Es handelt sich um eine Befindlichkeitsstörung des Mannes im Rahmen eines physiologischen, also normalen Alterungsvorganges. Etwa ab dem 40. Lebensjahr nehmen alle Körperfunktionen ab, auch die Sexualhormone ( Testosteron u.a. ) produzierenden Hodengewebes ( jährlich um ca. 1 % ). Ferner beschleunigt Stress, unsere exzessiven Lebensweise mit Fehlernährung/Übergewicht und Bewegungsmangel diesen Prozess. Ein Bauchumfang von über 102 cm ist bereits ein Risiko für niedriges Testosteron und erektile Dysfunktion, aber auch kardiovaskuläre Erkrankungen.

 

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Unter Testosteronmangel werden Spermaproduktion und Fruchtbarkeit, Libido und Potenz, Muskelmasse und Muskelkraft reduziert, die Körperfettmasse nimmt zu, lästige Hitzewallungen können auftreten.
Gedächtnisleistung und Antrieb lassen spürbar nach, Schlaflosigkeit und vermindertes Wohlbefinden stellen sich ein, Aggressionen werden freigesetzt.

Erniedrigte Testosteronspiegel können Mitursache von Herz-Kreislauferkrankungen sein, insbesondere der koronaren Herzkrankheit. Als Spätfolge der verminderten Sexualhormonproduktion ist auch bei Männern mit Mineralverlusten des Skelettes ( Osteoporose ) zu rechnen. Testosteron hat direkten Einfluss auf die Regulation des Stoffwechsels (Wirkung Insulin, Begünstigung Fettabbau und Muskelaufbau, Einfluss auf stoffwechselregulierende Hormone, die Adipokinine).

Zusammenhänge Adipositas (zu viel Körperfett, Bauchumfang über 102 cm), Testosteron und Folgeerkrankungen:

  • Testosteronmangel begünstigt Adipositas mit Insulinresistenz (nachlassende Wirkung des Insulins mit Blutzuckeranstieg),  Diabetes mellitus Typ2, ungünstiges Fettprofil (erhöhte Trigyceride, erhöhtes LDL-Cholesterin, erniedrigtes HDL-Cholesterin) und ein metabolisches Syndrom (Risikoquartett: Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Diabetes mellitus, Adipositas)
  • Adipositas begünstigt Abfall Testosteron (z.B. Umwandlung Testosteron zu Östrogen im Fettgewebe mit Folge Gynäkomastie)
  • Folgerung: Beide begünstigen einander und verursachen so einen Teufelskreislauf bis zur Manifestation von Gefäßerkrankungen und anderem. Ein effektiver Therapieansatz hat zu berücksichtigen: Lebensstiländerung mit Verbesserung Stoffwechsel und Körperzusammensetzung, ggf. (vorübergehende) Hormontherapie, Berücksichtigung physischer und mentaler Voraussetzungen (Motivation, „Sportlichkeit“, Interessen, Fähigkeiten, Zeitfaktor…).
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Wie kann man ein Testosteronmangelsyndrom feststellen?

  • Hormonanalyse im Blut
  • Symptomanalyse mit Hilfe des Fragebogens „Aging Male Symptom Score“: Einschränkung des Allgemeinbefindens, Nachlassen der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Tatkraft mit Erschöpfung, Verstimmung bis zur Depression, Gereiztheit, Schlafstörungen, Nachlassen der Potenz, der Spontanerektion und des Libido.

„Man(n) ist nur noch ein Schatten seiner selbst“.

Testosteronmangelfragebogen – AMS-Fragebogen.pdf

 

Testosterontherapie/ersatz

Eine Testosterontherapie kann erfolgen bei einen laborchemisch nachgewiesenem Mangel, entsprechender klinischer Symptomatik (siehe Fragebogen), Ausschluss anderer Ursachen für die Symptomatik und wenn dann mit großer Wahrscheinlichkeit ein Prostatakarzinom ausgeschlossen werden kann. Hierzu ist ein Prostata-Check mit digitaler rektaler Untersuchung, Ultraschall und Bestimmung des PSA sinnvoll. Bei Prostata, Mamma- und Leberkarzinom bestehen absolute Kontraindikationen. Bei bereits operierten Prostatakarzinompatienten ist bis ein Jahr nach dem Eingriff abwarten und erst dann substituieren, wenn der Patient in dieser Zeit PSA-rezidivfrei war. Eine Substitution solle auf Patienten mit einem „niedrigen Risiko für ein Prostatakarzinomrezidiv (Gleason-Score präoperativ < 8, pT1–2, PSA < 10 ng/ml) beschränkt sein“ (EAU-Leitlinie ). Weitere Kontraindikationen sind Polyglobulie (erhöhte Blutmenge, Hämoglobin), unbehandeltes Schlaf-Apnoe-Syndrom, Vorsicht bei KHK, Herzinsuffizienz.

Wie erfolgt die Testosterontherapie?

Empfehlenswert ist die Anwendung eines gut resorbierbaren Hautgels, ferner ermöglichen Depotspritzen inzwischen eine konstante Versorgung bis zu drei Monaten. Tabletteneinnahmen sind nicht ratsam (unzuverlässige Resorption, Leberbelastung).

Voraussetzung für Therapie:

Regelmäßige Kontrollen der Wirkung, der potenziellen Nebenwirkungen und vor allem regelmäßige Prostatauntersuchungen sind indiziert. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft verursacht Testosteron keinen Prostatakrebs, kann das Wachstum aber beschleunigen falls schon einer vorhanden ist. Auf der andere Seite zeigen Studien dass Männer mit niedrigen Testosteronspiegeln  häufiger ein Prostatakarzinom entwickeln.

Die Wirkungen einer Testosteron-Hormonersatztherapie betreffen nahezu alle Organe beziehungsweise Organsysteme:

  • Aufrechterhaltung einer optimalen körperlichen, sexuellen, emotionalen und kognitiven Gesundheit
  • Steigerung der Libido
  • Spermatogenese (Samenzellbildung) und Bildung des Seminalplasma (Samenzellflüssigkeit aus den Geschlechtsdrüsen)
  • Anti-arteriosklerotische Effekte durch positive Stoffwechseleffekte (Senkung von Lipoprotein (a), Steigerung der Fibrinolyse,  Abnahme der viszeralen Adipositas, verbesserte Insulinsensitivität, Verbesserung Lipidprofil)
  • Zunahme der fettfreien Muskelmasse, Steigerung der Muskelkraft
  • Prävention von Osteoporose (Knochenschwund) und altersbedingter Gebrechlichkeit sowie Beschwerden des Bewegungsapparates
  • Abfall des Leptin-Serumspiegels (dadurch weniger Hunger)
  • Verbesserung Herzleistung, Dilatation von Koronargefäßen (Herzkranzgefäße)
  • Steigerung der Erythropoese (Bildung von reifen Erythrozyten aus hämatopoetischen Stammzellen des blutbildenden Knochenmarks) und der Immunfunktion
  • Gewisser Schutz vor Autoimmunerkrankungen – zum Beispiel rheumatoide Arthritis
  • Stimulation des STH (Wachstumshormon)
  • Positive psychotrope Effekte (Stimmung, Antrieb, Motivation)

"Einem bejahrten Manne verdachte man,
dass er sich noch um junge Frauenzimmer bemühte.
"Es ist das einzige Mittel", versetzte er, "
sich zu verjüngen, und das will doch jedermann."

Johann Wolfgang von Goethe

Erektile Dysfunktion

Definition:

Ein Mann leidet an Erektionsstörungen, wenn sein Penis über einen andauernden Zeitraum keine ausreichende Erektion für den Geschlechtsverkehr erreichen kann. Laut Definition der Deutschen Gesellschaft für Urologie liegen Erektionsstörungen, auch „erektile Dysfunktion“ genannt, dann vor, wenn über einen Zeitraum von sechs Monaten oder länger mindestens 70 Prozent der Versuche, Geschlechtsverkehr zu vollziehen, erfolglos sind. Der Begriff „Impotenz“ ist in Abgrenzung zur Unfruchtbarkeit aufgrund verminderter Spermienanzahl oder -qualität nicht mehr gängig.

"Essen und Beischlaf sind die beiden großen Begierden des Mannes"

Konfuzius

 

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Ursachen für eine erektile Dysfunktion

Damit eine Erektion zustande kommen kann, müssen Nerven, Blutgefäße, Hormone und Psyche komplex zusammenarbeiten. Entsprechend vielfältig sind die Ursachen für Erektionsstörungen. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle bestehen organische Ursachen, die durch funktionelle bzw. auch psychische Faktoren beeinflusst werden.

Organischer Ursachen:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen, allgemein Gefäßerkrankungen
  • Bluthochdruck
  • erhöhte Cholesterinwerte
  • Diabetes mellitus
  • Nierenschäden
  • Folgen von Prostataoperationen oder -verletzungen
  • Wirbelsäulenschäden und Nervenschädigungen
  • hormonelle Störungen u.a. Testosteronmangel
  • Erkrankungen des Nervensystems (z.B. Multiple Sklerose, Polyneuropathie)

Erektionsstörungen sind somit auch immer ein Warnzeichen für eine möglicherweise schwerere Erkrankung, die auf jeden Fall behandelt werden muss. Deshalb sollte eine erektile Dysfunktion immer ernst genommen und von einem Arzt, in der Regel einem Urologen/Männerarzt betreut werden.

Nicht-organische Ursachen

Neben organischen Ursachen können aber auch Umwelt- sowie psychische Faktoren zu Erektionsstörungen führen – das ist besonders bei Männern bis 35 Jahren häufig der Fall. Risikofaktoren sind:

  • Medikamentennebenwirkungen
  • Alkoholmissbrauch
  • Rauchen
  • Stress, Aufregung
  • Versagensängste mit Verlust des Vertrauens „in seinen Körper“
  • „mangelndes Training“
  • Depressionen
  • Persönlichkeitskonflikte

Untersuchungen und Diagnose

  • Krankengeschichte/Anamnese (Krankheiten, Medikamente, Lebensstil, Sexualleben, psychische Probleme)
  • körperliche Untersuchung (Abtasten von Unterbauch, Genitalien und Prostata; Blutdruckmessung)
  • Festlegung der Einschränkung mit Fragebogen:
    Fragebogen zur Erektion: IIEF Fragebogen (International Index of Erectile Function)
  • Blut- und Urinuntersuchung (u. a. Blutfette, Cholesterin, Blutzucker, Leber- und Nierenwerte, Hormonstatus, vor allem Testosteron)
  • Ultraschalluntersuchung der Geschlechtsorgan
  • Vegetative Funktionsmessungen
  • Check stressorische Belastungen
  • GGF. gemeinsames Gespräch Lebenspartner

Behandlung von Erektionsstörungen
Patienten, die unter erektiler Dysfunktion leiden, können mittlerweile von einem individuell angepassten Behandlungsschema profitieren. Das Spektrum reicht dabei von Medikamenten über Erektionshilfen (Vakuumpumpe) und Gefäßoperationen bis zur Implantation von Penisprothesen. Daneben gibt es eine ganze Reihe von Selbsthilfegruppen und auf Sexualstörungen spezialisierte Therapeuten. Eine psychologische Betreuung ist in allen Fällen lohnend, auch wenn die Ursachen möglicherweise rein organischer Natur sind.

Medikamentöse Behandlung von Erektionsstörungen
Die Behandlung der erektilen Dysfunktion kann nur dann gelingen, wenn deren eigentliche Ursache bekannt ist. Hängt die Potenzstörung mit einem Hormonmangel zusammen, kann das entsprechende Hormon (in der Regel Testosteron) substituiert werden (siehe Testosteronmangel).

Orale Präparate
Innovative Medikamente zur Behebung von Potenzstörungen können in der Regel eine halbe bis zwölf Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Die Wirkung kann dann bis zu 24 Stunden anhalten und Männer bereits nach 30 Minuten befähigen, eine Erektion zu bekommen. Innerhalb dieser Zeitspanne ist es damit möglich, Geschlechtsverkehr wieder spontan zu erleben. Außerdem wird die Wirkung nicht durch Nahrungs- und Alkoholaufnahme beeinträchtigt. Sie erweitern die Blutgefäße und steigern die Blutzirkulation in den Genitalien.

Anwendungen direkt am Penis
Anders als die oral einzunehmenden Medikamente wirken die lokalen Arzneimittel direkt am Penis. Bei der Schwellkörperautoinjektionstherapie (SKAT) wird ein Wirkstoff direkt in die Schwellkörper gespritzt. Weil dabei eine extrem dünne Nadel zum Einsatz kommt, ist die Injektion kaum spürbar. Die Erektion tritt nach ungefähr zehn Minuten ein. Bei einem anderen System, der MUSE® („medicated urethral system for erection“), wird der Wirkstoff als Minitablette über einen Applikator in die Harnröhre eingeführt. Die Erfolgsrate ist jedoch geringer als bei der SKAT-Anwendung, und es dauert länger, bis die Wirkung eintritt.

Mechanische Hilfsmittel bei einer erektilen Dysfunktion
Auch mit Hilfe einer Vakuumpumpe lässt sich eine Erektion erzielen. Dazu wird ein Plastikzylinder auf den Penis gesetzt. In diesem Zylinder wird anschließend mit einer kleinen Hand- oder Elektropumpe ein Unterdruck erzeugt. Dadurch fließt Blut in die Schwellkörper und lässt den Penis steif werden. Sobald eine ausreichende Erektion vorhanden ist, wird mit einem bis zur Peniswurzel übergestreiften Ring verhindert, dass das Blut aus den Schwellkörpern zurückfließt. Solche Penisringe können immer dann eingesetzt werden, wenn auf natürlichem Weg noch eine ausreichende anfängliche Erektion möglich ist. Allerdings muss ein anatomisch individuell angepasstes Exemplar benutzt werden. Penisringe dürfen nicht länger als 30 Minuten die Blutzufuhr abklemmen, weil sonst die gesamte Blutversorgung darunter leidet.

Chirurgische Eingriffe und Implantate
Wenn die Schwellkörper nicht ausreichend mit Blut versorgt werden können oder das Blut zu schnell abfließt, kann eine Gefäßoperation durchgeführt werden. Allerdings sind die Erfolgsraten nicht sehr hoch, sodass dieser Eingriff nur noch in Ausnahmefällen durchgeführt wird.
Auch das Einsetzen eines Schwellkörperimplantats ist problematisch. Bei dieser Operation werden große Teile des natürlichen Schwellkörpers zerstört und können nicht wiederhergestellt werden. Daher steht diese Behandlung nur bei Versagen aller anderen Therapieoptionen zur Diskussion.

Prävention von Erektionsstörungen
Damit Potenzstörungen nach Möglichkeit gar nicht erst entstehen, sollten Sie Risikofaktoren wie Alkohol, Rauchen, Bluthochdruck, Arteriosklerose oder Diabetes rechtzeitig erkennen und meiden oder behandeln. Deshalb ist es sinnvoll, die entsprechenden Vorsorgetermine wahrzunehmen und selbst auf gesunde Ernährung und sportlichen Ausgleich zu achten. Gleiches gilt für Stressfallen in allen Lebensbereichen: Gerade jüngere Männer zählen zu denjenigen Betroffenen, bei denen stressbedingte und psychische Ursachen im Vordergrund stehen. Zwar gibt es keine gezielte Vorbeugungsmaßnahme gegen Potenzstörungen, aber eine gesunde Lebensführung verringert das Risiko.

"Gerne der Zeiten gedenk' ich, da alle Glieder gelenkig - bis auf eins. Doch die Zeiten sind vorüber, steif geworden alle Glieder - bis auf eins."

Johann Wolfgang von Goethe

Erektionsstörungen nehmen die Lust auf Sex. Wenig Sex führt aber gleichzeitig dazu, dass genau die Muskelzellen abgebaut werden, die für eine Erektion notwendig sind - ein Teufelskreis. Zwei Drittel des Penis liegen außerhalb des Körpers, ein Drittel befindet sich im Körperinneren. Vor allem die glatten Muskelzellen im Glied selbst sorgen dafür, dass eine Erektion gehalten werden kann. Diese Muskelzellen lassen sich aber weder willkürlich bewegen noch trainieren, im Gegensatz zur Beckenbodenmuskulatur.

 

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Die "Potenzmuskulatur" lässt sich wie jeder andere Muskel auch trainieren

Die beiden Schwellkörper im Penis sind aber auch mit der Beckenbodenmuskulatur verbunden. Und diese lässt sich sehr wohl durch gezielte Übungen stärken. Damit werden Erektionen standfester, auch bei Männern ohne Beschwerden. Beckenbodenmuskulatur ließe sich aufbauen und trainieren:

“Use it or loose it“

Training zur Verbesserung der Potenz :Mehrere Pläne zum kostenlosen Download im Angebot des Portals für Männergesundheit. Das Training ist für Patienten geeignet, bei denen der Reiz-Reaktionsmechanismus intakt ist, die eine Erektion aber nur kurz halten können oder deren Erektion nicht fest genug ist, um Sex haben zu können.

https://www.maennergesundheit.info/erektionsstoerungen/praevention/beckenbodentraining.html

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